Eine Informationsreihe des Böcksteiner Montanforschungszentrums Radhausberg |
sogenannte "Trübe" aus dem Pochtrog ausgetragen und in die Kette von Mehlrinnen geleitet. Mit Hilfe des Salzburger Stoßherdes erfolgt die Anreicherung des aus diversen Bereichen der Mehlrinnen abgeschöpften Materials zu Erzkonzentraten (Schliche), welche ihrerseits zur Produktion von Mühlgold im Wege des Amalgamationsprozesses mit Quecksilber der Goldmühle zugeführt werden. Für eine detaillierte Beschreibung der Funktion wird auf das Buch Josef Ritter von RUßEGGERs "Der Aufbereitungsprozess Gold- und Silberhaltiger Erze im Salzburger Montanbezirk", 1841, verwiesen.
Anschlüsse:
Das Ein- und Ausschalten aller elektrischen Antriebe kann nur von einem versperrbaren Schaltkasten vom Halbstock des Säumerstalls aus erfolgen. Die einzelnen Stromkreise sind getrennt gesichert. Die Sicherungen befinden sich im Hauptsicherungskasten rechts neben dem Treppenaufgang zum Halbstock des Säumerstalls.
Der Wasseranschluss befindet sich an der ostseitigen Mauer in der Nähe des Wasserrades und wurde nicht geändert.
Die Mehlrinnen besitzen insgesamt 4 Wasserabflüsse, welche über 10 cm Polocal-Rohre nach außen in ein 15 cm Polocal-Rohr münden. Dieses war bereits vorhanden und führt in die Ache.
Liste der Beilagen:
Beilage 1: Übersichtsplan vom 4.5.1993. Enthält auch Kopien der Bauaufnahmen Albertis aus dem Jahre 1836, aus welchen die Lage der Einrichtungen im Wascherhaus und im Kolm ersichtlich ist.
Beilage 2 und 3: Fundamentplan 2 vom 24.4.1993 sowie Auf- und Grundriß der Einrichtungen.
Beilag 4 : Anordnung Wasserrad und Pocher vom 30.1.1993. Die Trüberinne wurde später auf die gegenüberliegende Seite verlegt, nachdem die Planung der Mehlrinnen erst später erfolgte.
Beilage 5: Details zum Pochwerk vom 23.7.1993. Die Wasserzufuhr erfolgt im Säumerstall senkrecht von oben und auf derselben Seite wie die Erzzufuhr, damit die Museumsbesucher alles sehen können.
Beilage 6: Ausbildung der Wasserrinne für das oberschlächtige Wasserrad. Die Wasserzufuhr erfolgt über eine Tauchpumpe mit einem Plastikschlauch, welcher senkrecht von unten in die Mitte der Wasserrinne eingeführt wurde und über einem 90 Grad Krümmer ca 4 Liter Wasser pro Sekunde dem Wasserrad zuführt. Diese Wassermenge reicht aus um das Wasserrad samt Getriebemotor in Bewegung zu setzen, sodaß auch ohne Stromzufuhr gepocht werden kann.
Beilage 7: Salzburger Stoßherd, Vorderansicht. Die Prelle ist hier nicht sichtbar, da abgedeckt, Ebenso nicht sichtbar ist der Antrieb über den sog. Wurfhaggen.
Beilage 8: Detail zum Stoßherd.
Beilage 9: Photographie der Kombination Wasserrad und Pochwerk.
Beilage 10: Photo der Prelle zum Salzburger Stoßherd samt Antriebsachse. Zu sehen ist das nach oben ragende Betonfundament auf dem die Prelle aufgeschraubt |
Josef Ritter von Rußegger, k.k. Ministerialrat, 1802-1863.
Rußegger kam im Jahre 1827 als Praktikant zu dem Gold– und SilberBergwerk nach Böckstein und rückte im selben Jahr zum provisorischen Kontrolor und Betriebsleiter vor.
1831 erfolgte die Ernennung zum Bergverwalter und Amtsvorstand in Böckstein, wozu später noch die Leitung der Bergbaue auf dem hohen Goldberg im Rauriser Tal hinzukam.
Nicht lange nach dem frühen Tod seiner ersten Gattin bei der Geburt seines zweiten Kindes, verließ Rußegger im Jahre 1835 Gastein um eine um eine langjährige Expedition nach Afrika zu anzutreten.
1850 wurde Rußegger zum Direktor der Berg– und Forst-Akademie in Schemnitz ernannt.
Seine wissenschaftlichen Aufsätze über den Gasteiner Bergbau werden getrennt gewürdigt. |
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