Eine Informationsreihe des Böcksteiner Montanforschungszentrums Radhausberg

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Banner mit Weitmoserbild

Highlights zum Hauptrevier Radhausberg

 

Haben Sie gewußt, daß die Römer – von Kärnten kommend – eine Straße über den Mallnitzer Tauern zum Fuße der Südseite des golderzreichen Radhausberges gebaut haben ? Diese Römerstraße führte dann als Stichstraße durch das Naßfeld (heute Sportgastein) und an den Bockhartseen vorbei bis in die Nähe der reichen Blei-Silber-Lagerstätten der Erzwies.

 

Darüber hinaus führte eine Römerstraße über den Korntauern an der Südseite des Radhausberges vorbei in Richtung Iuvavum (Salzburg), sodaß tatsächlich sogar zwei Römerstraßen den Radhausberg berührten !

 

Haben Sie gewußt, daß der Name des Radhausberges von den vielen frühmittelalterlichen Golderzmühlen (siehe dazu auch den Kurzbericht über eine Experimentalmühle) mit horizontalen Wasserrädern stammt, welche unter anderem auch auf der Nordseite des Berges in einer Höhe von knapp unter 2.000 Meter über Meereshöhe  das Golderz nach dem Prinzip der Getreidemühlen zu Erzmehl zerkleinerten ?

 

Im Gasteiner Revier wurden, wie sich seit kurzem nachweisen läßt, tausende Erzmahlsteine verbraucht !

 

Haben Sie gewußt, daß die Gold– und Silberproduktion der drei Gasteiner Gewerkengeschlechter Weitmoser, Strasser und Zott in den 50er Jahren des 16. Jahrhunderts mit durchschnittlichen Jahresproduktionsmengen von über 500 kg Gold und über 2000 kg Silber  geradezu

„europäische Dimensionen“ erreichte?

 

Die Wertschöpfung übertraf in dieser Zeit bei weitem jene des berühmten Schwazer Silber-Kupfer-Reviers Falkenstein in Tirol.

 

Diese Edelmetallmengen wurden beinahe zu 90 % aus den sehr goldreichen Erzen des Gasteiner Radhausbergreviers gewonnen. Solche Produktionsziffern wurden bei den Kärnter Goldbergbauen, selbst wenn man sie alle zusammenzählt,  in keiner Zeit auch nur annähernd erreicht (eine diesbezügliche Gegenüberstellung wird in diese Homepage eingebunden).

 

Haben Sie gewußt, daß im Jahre 1803 die Erste Aufzugsmaschine der Alpen gebaut wurde, welche als Motor ein Wasserrad aus Hochlerchenholz mit einem Durchmesser von ca. 15 m besaß ? Diese Aufzugsmaschine führte von der Astenalm hinter der Evianquelle bis zum ca. 1.900 m hoch liegenden Hieronymus-Berghaus auf der Nordseite des Radhausberges und wurde beinahe 60 Jahre nicht nur für den Bergbau sondern auch für touristische Zwecke genutzt.

 

Heute reicht der Goldberg-Lift auf der Südseite des Radhausbergmassivs zur Freude der Schifahrer vom Naßfeld bis knapp unter den Gipfel des Kreuzkogels. Kaum ein Schifahrer weiß, daß sich unterhalb der von ihm befahrenen Loipen bzw. der für Kenner so reizvollen Nordabfahrt, ein über 50 km ausgedehntes Grubengebäude befindet.

 

Haben Sie gewußt, daß heute in dem während des 2. Weltkrieges durch die Preuss-AG vogetriebenen Radhausberg-Unterbaustollen – nach Verleihung von Grubenmaßen auf Edelgas  – noch immer mit großem Erfolg Bergbau betrieben wird ?

 

Dieser Bergbau erfolgt seit 1952 im Rahmen der Nutzung des Radhausberg-Unterbaustollens als Gasteiner Heilstollen, welcher Kurgästen aus aller Welt zugute kommt.

 

Das Radhausbergrevier kann daher heute bereits auf mehr als 2.000 Jahre Bergbautradition zurückblicken.                                  5/98/Le                        

Bruchstück eines Erzmahlsteins

Dieser Ausschnitt eines Bildes des Markscheiders Andreas Zwicknagl aus der zweiten Hälfte des 18. Jdts. läßt erkennen, daß Buben als Huntstösser in der Grube mitarbeiteten.

 

Die Hunte waren infolge der fallweise sehr starken Enge der Stollen und deren Fallen bei ca. 45 Grad damals sehr klein.

 

Ein Exemplar eines solchen

 „Mickey-Mouse-Huntes“ (siehe Photo durch Anklicken) haben wir im Unteren Vertragstollen ca. 1.200 Meter vom Mundloch entfernt mit den Rädern nach oben stehend gefunden.

 

Die Einbindung eines kurzen Videoclips über das „Parken“ dieses Huntes bei einer sehr gut erhaltenen Rolle zum Erasmus-Stollen hinab ist vorgesehen.

Teil der Römerstraße oberhalb des unteren Bockhartsees .