Eine Informationsreihe des Böcksteiner Montanforschungszentrums Radhausberg

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b. H. erhob umgehend ihren ersten Einspruch gegen den Unterschutzstellungsbescheid.  Etwa gleichzeitig leitete das Bundesdenkmalamt das ordentliche Ermittlungsverfahren ein und führte am 23. Februar 1977 in Anwesenheit der Arbeitskreismitglieder einen Lokalaugenschein durch.  In den folgenden Monaten führte der Arbeitskreis eine umfangreiche Informationscampagne in der Presse und per Postwurfsendungen im Gasteinertal durch, um die Bedeutung Altböcksteins und die Möglichkeiten einer Restaurierung und Revitalisierung herauszustreichen, wobei wieder die Leobner Universitätsbibliothek die Hauptlast der Arbeiten trug.  Des weiteren erteilte  der Arbeitskreis  im April 1977  dem Architekten Univ.-Prof. Dr. M. Wehdorn den Auftrag zur Erstellung eines  Restaurierungs- und Revitalisierungsgutachtens, dessen Kosten zur Hälfte von der Leobner Universitätsbibliothek getragen wurden.  Dieses Wehdorn-Gutachten stellte nun Direktor Sika den Vertretern der Gemeinde, der Erzbergbau Radhausberg Ges. m. b. H., des Landeskonservariates und den Bewohnern Altböcksteins vor, wodurch es zu einer wesentlichen Meinungsänderung zu Gunsten des Erhaltungsvorhabens  in der Gemeindestube und in der Bevölkerung kam.

 

Am 11. Oktober 1977 legte der Arbeitskreis einen Maßnahmenkatalog mit einer langjährigen Finanzierungsübersicht vor und trat in weiterer Folge zur Aufbringung der erforderlichen  Mittel  in Verhandlungen mit der Salzburger Landesregierung und mit dem Bundesdenkmalamt ein, welch letzteres am 31. Jänner 1978  mit der Geschäftszahl ZL 504/78 einen endgültigen Unterschutzstellungsbescheid erließ. Gegen diesen Bescheid erhob die Geschäftsführung der Erzbergbau Radhausberg Ges. m. b. H. im Februar 1978 neuerlich Einspruch.  Der Arbeitskreis setzte dessen ungeachtet seine informative Berichterstattung in der Presse fort  und ließ einen Fernsehstreifen herstellen,  der am 7. und 11. April 1978 in der ORF-Sendung „Wissen aktuell“ österreichweit ausgestrahlt wurde.

 

Direktor Sika suchte noch im Frühjahr 1978, gemeinsam mit Gemeinderat Thalhammer, den damaligen Aufsichtsratsvorsitzenden der Erzbergbau Radhausberg Ges. m. b. H.,  Herrn Landesrat Sepp Oberkirchner, in Salzburg auf, der feststellen mußte, daß der zweite Einspruch der Geschäftsführung der Gesellschaft  ohne Wissen des Aufsichtsrates erfolgt war. Am 9. Juni 1978 zog daraufhin die Erzbergbau Radhausberg Ges. m. b. H.  diesen zweiten Einspruch zurück, sodaß die Unterdenkmalschutzstellung volle Rechtskraft erhielt.

 

Der „Arbeitskreis Montandenkmal Altböckstein“ wurde im Frühsommer 1978 vom „Montanhistorischen  Verein für Österreich“ übernommen und Direktor Peter Sika zum Arbeitskreisvorsitzenden bestellt. Von einem Proponentenkomitee zur Gründung  eines Interessenträgervereines, dem die drei Mitglieder des Arbeitskreises sowie der Badgasteiner Bürgermeister R. Fornather angehörten, wurde am 12. Oktober 1978 die Vereinsanmeldung durchgeführt. Der „Verein Montandenkmal Altböckstein“, mit Sitz in der Gemeinde Badgastein, wurde daraufhin am 27. November 1978 offiziell behördlich genehmigt. Bei der öffentlichen Gründungsversammlung  wurde von den 26 Gründungsmitgliedern Direktor Peter Sika zum Obmann gewählt, das Vereinssekretariat jedoch aus praktischen Gründen an der Leobner Universitätsbibliothek errichtet. Der Arbeitskreis blieb ebenfalls unter dem Vorsitz von Direktor Sika in Leoben und im Rahmen des Montanhistorischen Vereines für Österreich bis 1986 als Verbindungsstelle bestehen. Der Arbeitskreis berichtete über die Aktivitäten in Altböckstein in vielfältiger Weise den Mitgliedern des Montanhistorischen Vereins, was sehr wesentlich zur Verbreitung des Bekanntheitsgrades von Altböckstein beigetragen hat.

 

Direktor Sika war nicht nur Vereinsobmann, sondern auch Geschäftsführer und in den beiden ersten Jahren auch Kassier. Er verantwortete  eine weitgehende Mitwirkung seines Bibliothekspersonals und seines technischen und administrativen  Bibliothekspotentials zur Erreichung der Vereinsziele.  Der Wert der Leistungen, die bis zu seinem Eintritt in den Ruhestand im Jahre 1983 erbracht wurden,  konnte von ihm mit rund einer Million Schilling beziffert werden. Dazu kamen noch Buchbestände im Wert von rund einer halben Million Schilling,  die unter Ausnützung legaler