Eine Informationsreihe des Böcksteiner Montanforschungszentrums Radhausberg

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Möglichkeiten nach Altböckstein transferiert wurden.  Man muß die Lebenseinstellung dieses Mannes gekannt haben, seine Zielstrebigkeit, seine Hartnäckigkeit, seine Organisations- und Planungskraft und seinen persönlichen Einsatzwillen, der kaum eine Freizeit oder Erholungsphase kannte, seinen Ideenreichtum und seine gestalterischen Fähigkeiten, sein außerordentliches Gefühl für die Erschließung von Geldquellen und seine große Praxis im Umgang mit Behörden, um zu verstehen, warum bei einem derartigen Einsatz und einer derartigen Arbeitsintensität ein so großartiges Ergebnis herauskommen mußte, das als Gegenleistung nur der Anerkennung, aber keiner wie immer gearteten finanzielle Entschädigung bedurfte.

 

Am 29. März 1979 bzw. am 7. Juni 1979 schloß Direktor Sika einen langfristigen Nutzungsvertrag  mit der Gemeinde Badgastein und der Erzbergbau Radhausberg Ges.m.b.H. ab, in den das alte Schulhaus, das Magazin, der Salzstadel und der Säumerstall, jeweils mit der Genehmigung zur Restaurierung, einbezogen waren. Es wurde seitens der Gebäudeeigentümer, aber auch seitens der Subventionsgeber ausdrücklich anerkannt, daß der Verein als ausführungsberechtigte und bezugsberechtigte Partei auftritt.

 

Als ersten Schritt beauftragte Direktor Sika den renommierten Architekten M. Wehdorn , einen umfassenden Restaurierungsplan auszuarbeiten und in der Folge dessen schrittweise Verwirklichung aus denkmalschützerischer Sicht zu überwachen. Damit war die Voraussetzung geschaffen, daß mit den Restaurierungs- und Revitalisierungsarbeiten  begonnen werden konnte. Dadurch, daß Vereinsobmann Sika zur Vermeidung allzu großer Zeitverluste im administrativen Bereich weitgehende Vollmachten erhielt, konnte er das künftige Vereinsgeschehen in Alleinverantwortung gestalten, womit  aber auch eine finanzielle Mithaftung verbunden war. Nur durch die Voraussetzung einer „absoluten Regentschaft“ war es letztendlich möglich, das große Arbeitspensum in Altböckstein zu bewältigen und bis 1991 das Salzstadelmuseum fertig einzurichten. In einem ungeheuren Arbeitseinsatz, von dem sich nur wenige Leute eine Vorstellung machen können, ist von einem einzigen Mann alles veranlaßt worden, was überhaupt geschehen ist. So mußten potentielle Geldgeber  immer wieder persönlich kontaktiert  und eine ständige Verbindung mit dem Architekten gehalten werden. Bei der Innenadaptierung im Salzstadel, Schulhaus und Säumerstall war Vereinsobmann Hofrat Peter Sika Bauherr und Architekt zugleich, vielfach oblag ihm auch die Bauleitung vor Ort.

 

Da oftmals die Subventionszusagen nicht mit den dann tatsächlich ausgeschütteten Beträgen übereinstimmten, kam Hofrat Sika gelegentlich  in schwierige Situationen, die er durch Geldumschichtungen, durch das Erwirken von Zahlungsaufschüben oder aber nur durch das Einspringen mit persönlichen Geldern bereinigen konnte. Auf diese Weise wurden von Hofrat Sika im Laufe von zehn Jahren nicht weniger als S. 200 000,- an eigenem Kapital zugeschossen, das waren bis 1991 zwei Drittel des gesamten Zuschusses durch die Gemeinde und vier mal so viel, wie die Schwerttanzgruppe dem Montandenkmal zufließen ließ.  War trotz aller Schwierigkeiten das gesamte Bau- und Restaurierungsgeschehen  noch so einigermaßen zu verkraften, so hat die Einrichtung der beiden Museumsgebäude dem Altböcksteiner Hofrat die allergrößten Bemühungen abverlangt, denn dies war überhaupt ein völliger Alleingang, von der Finanzierungssicherung über die Planung und Konzeption, das Auswählen der Exponate in ganz Österreich, das Abfassen von Texten auf Grund zahlreicher wissenschaftlicher Abhandlungen, die entsprechend vereinfacht und allgemein verständlich gemacht werden mußten,  die Auswahl der Bilder und deren Vergrößerungsanordnung bis hin zu Auftragsvergaben für die Stadelinnengestaltung an Firmen. Dazu kam der Innenaufbau selbst, die eigentliche museale Gestaltung, die zumeist in der Nacht oder in den frühen  Morgenstunden und oftmals bei empfindlichen Frösten von Hofrat Sika selbst ausgeführt worden ist, wobei er mindestens 1500 Nägel mit eigener Hand einschlug  und auf diese Weise auch sein manuelles Geschick unter Beweis stellte.

 

Im Jahre 1990 schließlich begann Vereinsobmann Hofrat Sika damit, ein