Eine Informationsreihe des Böcksteiner Montanforschungszentrums Radhausberg

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Häufig gestellte Fragen zur Gasteiner Bergbaugeschichte

beantwortet von Prof. Mag. Fritz GRUBER

 

Was wurde abgebaut?

Wo waren die Stollen?

Wie war die Abbau- und Fördertechnik?

Wie bekam man das Gold aus dem Erz heraus ?

Was geschah mit dem fertigen Gold und Silber?

Wie groß war die wirtschaftliche Bedeutung des Goldbergbaues?

In welchem gesetzlichen Rahmen wurde der Bergbau abgewickelt?

Wie lebten die Bergleute im 16. Jahrhundert?

Wie waren die Arbeitsbedingungen?

Welche Bergbauperioden lassen sich unterscheiden ?

     1. Die keltisch-römische Periode

     2. Neubeginn 1342 und die Zeit der Verpachtungen 

     3. Die Zeit der höchsten Blüte

     4. Der Staat als alleiniger Bergbauunternehmer, 1616 bis 1868

     5.  Die Erste Gewerkschaft Radhausberg, 1866/67 bis 1906/7

     7. Die Ära der PreußAG, 1938 bis 1945 (bzw. 1952)

     8. Die Gründung der Heilstollen-Betriebsgesellschaft im Jahre 1952

 

Was wurde abgebaut?

 

Es wurde Gold und Silber gewonnen, manchmal auch Arsen und ein wenig Blei.

Das beste Jahr war 1557. Damals erhielt man in einem Jahr 830 kg Gold und 2723 kg Silber.

Meistens enthielten die Erze sowohl Gold als auch Silber, und zwar ungefähr vier Mal so viel Silber wie Gold.

Am Goldsektor war Gastein im 16. Jahrhundert europaweit führend.

 

Wo waren die Stollen?

 

Die Stollen waren ober der Waldgrenze, von ungefähr 2000 m bis 2500 m.

Die meisten Stollen waren am Radhausberg, und zwar auf der Nordseite und auf der Südseite (Ödenkar, Kühlenbrein). Um 1570 hatten die begehbaren Stollen allein am Radhausberg eine Länge von 14 km.

 

Das Revier Siglitz-Bockhart-Erzwies hatte weniger Bedeutung, weil die Erze nicht so viel Edelmetall enthielten. Man brauchte sie aber trotzdem als Zuschlagerze für das Schmelzen. Das ganze Revier wurde so etwa um 1570/80 eingestellt. Gelegentliche spätere Schürfe blieben bedeutungslos.

 

Der Bergbau ging immer von oben nach unten. Der älteste Stollen am Radhausberg heißt "Vogelsang" und ist ungefähr 2450 m hoch gelegen. Der jüngste Stollen ist der "Heilstollen" und liegt ungefähr auf 1300 m Seehöhe.

 

Wie war die Abbau- und Fördertechnik?

 

Die Stollen wurden seit frühester Zeit häntisch mit Schlägel (="Hammer") und Eisen (="Meisel") gearbeitet. Nimmt man Gastein und die Umgebung (=Rauris, Tauernsüdseite) zusammen, so kann man errechnen, daß insgesamt nicht weniger als 133 km an Stollen aus dem Gestein herausgeschlagen wurden. Ungefähr zwei Millionen Tonnen Erz wurden in historischer Zeit gewonnen.

 

Das Feuersetzen wurde selten angewendet. Dabei erhitzte man das Gestein mit Holzbränden, die über das Wochenende brannten. Am Montag war das Gestein rissig geworden und konnte leichter weggebrochen werden.

 

Das Pulversprengen wurde 1642 eingeführt.

 

Zu Beginn unseres Jahrhunderts kamen Bohrmaschinen in Einsatz, die mit

Imhof-Unterbau. Nördlauf des Schareckstollens. Abteufstelle mit Grubenhunt vom Schrägaufzug zur Erzförderung.

Ansicht des Colloredohauses in Altböckstein (vis a vis Salzstadelmuseum). Es ist mit einem zierlichen Schichttürmchen und einer Uhr ausgestattet.

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