Eine Informationsreihe des Böcksteiner Montanforschungszentrums Radhausberg

Nächste Seite | Vorige Seite

Home neu | Home alt | Mail

Banner mit Weitmoserbild

Er begann sich für den Goldbergbau zu interessieren und gewann den Schweizer Industriellen Fritz Meyer als Geldgeber.

Imhof verlagerte den Schwerpunkt seiner Arbeiten vom Radhausberg ins Revier Siglitz-Bockhart. Er baute vom Naßfeld aus einen Unterbaustollen parallel zum Siglitztal in Richtung Kolm-Saigurn und einen zweiten Unterbaustollen auf der Talstufe zwischen Unterem und Oberem Bockhartsee.

Im Jahresdurchschnitt gewann man wieder ungefähr 25 kg Gold und rund 100 kg Silber. Dazu noch 74 Tonnen Arsen, das man für Kriegszwecke brauchte.

1917 starb der Schweizer Geldgeber und es kamen neue Besitzer, mit denen sich Imhof nicht vertrug.

1925 legte Imhof die Direktion nieder.

1927 wurden die Arbeiten eingestellt.

Von 1927 bis 1937 gab es keine Produktion, doch wurden die Stollen instand gehalten. Bevollmächtigte Bergwerksverwalter waren Ing. F. Florentin und Markscheider Ing. K Zschocke.  

 

7. Die Ära der PreußAG, 1938 bis 1945 (bzw. 1952)

 

Nachdem im Herbst 1937 der englische Edron Trust mit Arbeiten begonnen und sich noch im März 1938 zurückgezogen hatte, kaufte die Preußische Bergwerks- und Hütten Aktiengesellschaft mehr oder weniger alle Anteile auf.

Die PreußAG setzte den von Imhof angefangenen Unterbaustollen bis Kolm-Saigurn fort, obwohl am 30. Mai 1944 das damals zuständige Reichwirtschaftsministerium die sofortige Einstellung der Arbeiten verfügt hatte. Die letzten 400 m und der Durchschlag kamen somit gegen ausdrücklichen höheren Befehl zustande.

 

Besonders wichtig war die Errichtung des Pasel-Unterbaustollens am Fuße des Radhausberges. Der Stollen ist benannt nach Dr. Ing. Curt Pasel, dem "Vater des deutschen Erzbergbaus" im Reichswirtschaftsministerium. Man traf mit dem Stollen zwar nicht die erhofften "Erzwurzeln" der Radhausberger Gänge an, dafür aber etwas, was man nicht gesucht hatte: eine Zone heißen Gesteins, das heute als "Gaseiner Heilstollen" für therapeutische Zwecke genutz wird.

 

Die PreußAG besaß noch bis 1952 (etwas weniger als) die Hälfte der Anteile.

 

8. Die Gründung der Heilstollen-Betriebsgesellschaft im Jahre 1952

 

Am 20. Mai 1952 wurde zusätzlich zur "Gewerkschaft Radhausberg"  eine eigene Heilstollen-Betriebsgesellschaft gegründet.

 

Im Jahre 1955 wurden von der Berghauptmannschaft Salzburg erstmals in der europäischen Bergbaugeschichte bergmännische Grubenmaße für die im Paselstollen vorhandenen Radon- und Thorium-Emanationen vergeben und diese somit gleichsam als Bergbauprodukte anerkannt. 

 

                                                                              Prof. Mag. Dr. Fritz  Gruber