Eine Informationsreihe des Böcksteiner Montanforschungszentrums Radhausberg |
Bezinmotoren angetrieben wurden. Die Arbeiter lagen mit dem Rücken am Boden und preßten die Bohrer mit den Füßen gegen das Gestein.
Zum Herausfördern des Erzes und des tauben Gesteins hatte man kleine Truhen, die mit Rädern auf Holzschienen liefen.
Vom Berg herunter wurden die Erze in ältester Zeit von Pferden getragen. Ende des 15. Jahrhunderts erfand man den Sackzug. Das Erz wurde in Säcke eingefüllt und im Winter auf einem vereisten Weg ins Tal gezogen.
Im vorigen Jahrhundert gab es auch eine Art "Pipeline". Man gab das kleingeschlagene Erz in eine Holzröhre und spülte es mit Wasser ins Tal.
Im vorigen Jahrhundert stand zwischen 1804 und 1868 eine Art Standseilbahn in Betrieb, die mit einem großen Wasserrad angetrieben wurde.
Wie bekam man das Gold aus dem Erz heraus ?
Manchmal gab es reines Gold, besonders in Quarz. Man brauchte den Quarz nur zerschlagen und mit Mühlsteinen zu feinem Sand vermahlen. Aus dem Sand (="Geriebe") konnte man das Gold mit Wasser (nach dem Prinzip der Schwerkraft oder der Fiehkraft) herauswaschen.
Wenn das Gold im reinen Erz (=Derberz) enthalten war, unterzog man es meistens ohne Aufbereitung gleich dem Schmelzprozeß.
Oft kam das goldhältige Erz in taubem Gestein eingesprengt (=Brucherz) vor. In diesem Fall mußte man das Hauwerk "aufbereiten". Mit Pochern wurde das erzhältige Gestein so lange gepocht, daß es wie Sand (=Schlich) war. Dann konnte man mit Rüttelmaschinen (=Stoßherden) das taube Material größtenteils aussondern. Wenn der übriggebliebene Erzsand (=Schlich) frei sichtbare Goldteilchen enthielt, kam er in die Goldmühle zur Amalgamation. Bei der Amalgamation wurde der Erzsand lange Zeit mit Quecksilber zusammen verrührt, wobei das Quecksilber alle Goldteilchen an sich zog. Das so entstandene Gold-Quecksilber Amalgam wurde in Lederbeutel gefüllt und diese so lange zusammengedreht, bis das Quecksilber durch das Leder hindurchtrat und das Gold übrigblieb. Quecksilberreste wurden über einer Flamme abgeglüht.
Wenn der Erzsand (=Schlich) keine frei sichtbaren Goldteilchen enthielt, war es meistens besser, ihn nicht der Amalgamation, sondern dem Schmelzprozeß zuzuführen.
Für das Schmelzen brauchte man Kupfererze und Bleierze als "Zuschlagerze". Die Schmelzöfen wurden mit Holzkohle gefeuert. Die Holzkohle gewann man mit großen "Meilern" aus den Wäldern des Tales. Um ca. 1540 waren fast alle Wälder im Tal verhackt. Daraufhin verlegte man die Schmelzhütten nach Lend. Dort hatte man den Vorteil, daß man die im Pinzgau noch vorhandenen Wälder verhacken, und das Holz auf der Salzach nach Lend triften konnte. In Lend wurde das Holz aus dem Wasser gezogen (="länden" - daher der Name "Lend") und zu Holzkohle verarbeitet. Mit dieser Hozkohle wurden die gleich daneben befindlichen Schmelzöfen befeuert.
Das Ergebnis des Schmelzens war das sogenannte "Blicksilber". Das war eine Legierung von einem Teil Gold und (meistens) drei bis vier Teilen Silber. Die Legierung kam nach Salzburg in den "Scheidgaden" (Gaden=Gebäude), wo der Wardein mit Königswasser das Gold vom Silber trennte.
In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts und im 20. Jahrhundert wurden Erze und Schliche per Bahn nach Freiberg in Sachsen transportiert. Dort wurde dann das Gold und Silber herausgeschmolzen. Einige Zeit wurde in Gastein auch die gefährliche Cyan-Laugung ausgeführt. Als durch einen Fehler ein wenig Cyanlauge in die Gasteiner Ache geriet, starben die Fische |
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