Eine Informationsreihe des Böcksteiner Montanforschungszentrums Radhausberg |
Der Peter-SIKA-Weg
Der Peter-Sika-Weg nimmt seinen Beginn im hinteren Naßfeld, wo er zunächst der Werkstraße zur Mittelstation der Goldbergbahn folgt.
Noch im untersten Viertel zweigt an einer gut bezeichneten Stelle der eigentliche Peter-Sika-Weg ab und folgt zuerst einem flachen Bergrücken (Schotterterrasse ehemaliger Gletscher) nach Süden. Nach Querung eines markanten Wasserrisses steigt der Weg steil nach links an und führt in der Folge in mehreren Kehren zu einem „Boden“ (relative Verebnungsfläche im Gelände), wo mehrere Quellen entspringen. Die Gegend heißt demnach auch „Kühlenprein“ („Prein“ ist mundartlich die Mehrzahl von „Brunnen“).
Dort trifft man erstmals auf Mauerreste, die Zeugen einstiger Bergbautätigkeit sind. Die Fortsetzung des Weges bringt kurz oberhalb wieder einen Hinweis auf Bergbautätigkeit. Es sind verbrochnene Stolleneingänge, Reste von Berghäusern und die dazugehörigen Abraumhalden. Der Weg wendet sich nun nach links und führt leicht ansteigend nach Norden bis zum Knappenbäuelsee. Der Name weist wieder auf alten Bergbau. Ein „Bäuel“ ist ein kleiner „Bau“, also ein kleiner Stollen(bau). Weiter geht es nach Norden, nunmehr mit leichtem Gefälle zum Schiedeck, wo sich die Talstation des Schleppliftes mit einem neuen Holzgebäude, das im Winter von Schifahrern frequentiert wird, befindet.
Hinter diesem Gebäude beginnt sozusagen der zweite Abschnitt des Weges, der zunächst leicht abfallend weiter nach Norden führt. Wichtig ist nun, an der markanten Geländekante, die auch von einem Zaun markiert wird, den Einstieg in die Felsschrofen nicht zu verfehlen. Die Stelle ist ein wenig exponiert und durch ein Stahlseil bestens abgesichert. Trotzdem ist hier Trittsicherheit und eine gewisse Schwindelfreiheit geboten. Der weitere Verlauf ist dann wieder völlig problemlos: auf schmalem Steig zunächst ziemlich steil nach unten, dann fast eben weiter den Hang entlang nach Norden bis zum Blumfeldköpfel. Die Stelle ist schon von weitem als markante Geländeformation zu erkennen. Bei der kleinen Jagdhütte ist eine kurze Rast angezeigt, die Gelegenheit bietet, die Landschaft zu bewundern: im Süden das Massiv des Scharecks, dann weiter nach Westen das Bockharttal mit den umgebenden Bergen, nach Norden der prachtvolle Blick ins Gasteiner Haupttal, weiter nach Osten der neue Blick auf die zur Ankogelgruppe gehörigen Gipfel und noch weiter rechts die Steilhänge des Radhausbergmassivs.
Von hier ist es nur mehr ein kurzes Stück zu den auffallenden Turmruinen der ehemaligen Aufzugsmaschine. Zwischen den Türmen war eine Achse befestigt, die ein riesiges Wasserrad trug, das seinerseits als „Motor“ der Aufzugsmaschine fungierte. Sie stand von 1804 bis 1868 in Betrieb und diente als erste Seilbahn Österreichs den Bedürfnissen des Bergbaubetriebes.
Der Weg wendet sich nun der Ruine des Hieronymushauses zu, wobei eine sumpfige Stelle umgangen werden muß. Das genannte Haus war im 19. Jahrhundert die Kopfstation des gesamten Bergbaues, der in den darüberliegenden Horizonten in verschiedener Höhenlage auf Gold- und Silbererze geführt wurde. Die Abraumhalden sind noch bis fast zum Grat hinauf sichtbar und geben Zeugnis von 600 Jahren bergmännischer Aktivitäten.
Gleich nach dem Hieronymushaus überquert der Weg mit einer kleinen Brücke den Knappenbach und führt leicht ansteigend zu einem großen Wegkreuz. Dort beginnt der lange Forstweg, der bei der Mautstelle auf die Gasteiner Alpenstraße trifft.
Prof. Mag. Dr. Fritz GRUBER |
Die Ruinen der Aufzugsmaschine zum Hieronymushaus. |
Wegkreuz mit dem .F. Florentin-Weg zum Kreuzkogel. Im Hintergrund der Gamskarkogel. |