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Eine Informationsreihe des Böcksteiner Montanforschungszentrums Radhausberg

Geschichte des Gasteiner Goldbergbaus

Der Bau des Paselstollens (Radhausbergunterbaustollen bzw. Heilstollen)

Radhausbergstollen

Bericht für den Monat Dezember 1942

 

Wegen zu geringer Wettermenge, Mangel an Wetterlutten von 500 mm Durchmesser und anderen Ursachen war der Vortrieb des Paselstollen (Querschlag) nicht belegt.

Im Betrieb stand nur das Auslängen der Gangkluft bei 1888 m Stollenlänge; dieses wurde

 

nach Süden von  55,0 auf 116,0 m  = 61,0 m und
nach Norden von
44,5 auf 106,5 m  = 62,0 m
zusammen auf                                  123,0 m vorgetrieben.

Die Kluft war nach beiden Seiten mit teils steilen, teils flacheren Einfällen, meist immer gut ausgeprägt, vorhanden. Die Mächtigkeit der durchwegs ganz trockenen Ausfüllung schwankt von 0 bis 80 cm Quarz, Einsprengungen und Augen von Pyrit, größtenteils ist sie taub, jedoch öfters eisenschüssig (rot gefärbt), die Bestege der Hangend- und Liegendkluft tragen fast immer diese Färbung, die Ausfüllung seltener. Quarzkeile von verschiedener Mächtigkeit treten außerhalb an den Klüften auf, sie streichen nicht parallel mit der Kluft, sind jedoch an dieser, oft auch eisenschüssig gefärbt und zeigen, wenn auch selten, etwas Pyritführung. Das Kluftstreichen ist im großen ein gleichmäßiges; wellenförmiger Verlauf von sehr kurzer Erstreckung trat mehrmals auf, er verursacht eine Kluftverzweigung und Verdrückung, wobei jedoch die Hauptkluft nach einigen Metern sich wider auftut und die alte Streichrichtung wieder einnimmt; die abzweigenden Klüfte klingen jedoch nach kurzer Erstreckung aus. Mehrmals war die Kluft offen und dabei drusig, (Blätterkalkristalle und kleine Desminkristalle.) Eine Schlitzprobenausführung konnte bisher wegen Störung des Vortriebes nicht geschehen und wird nachgeholt. Jedenfalls ist eine gut ausgeprägte Gangkluft bisher verfolgt worden, ob es die richtige ist, es sind deren noch viele vorhanden, kann erst die weitere Ausrichtung ergeben.

 

Das Nebengestein ist gebankter, grobkörniger Augengneis.

 

Die Betriebsstörungen waren gering, verursacht durch Ausbleiben des Spülwassers (Vereisen der Zulaufrinnen im Fallbachgraben) und durch stehenbleiben von drei elektrischen Luttenventilatoren war die Vortriebsarbeit erschwert (Steigen der Temperatur bis auf 36 Grad C vor Ort).

 

Da jedes Drittel aus einer Bohr- und Fördermannschaft im Ganzen aus 7 Mann bestand und beide Örter in jeder Schicht abgebohrt und ausgefördert werden sollten, mußte während der Schichtzeit geschossen werden, wobei, abgesehen von anderen Nachteilen, welche der Schurauch verursacht , die Arbeitszeit in der Schicht verkürzt wird, Eine Umstellung der Wetterführung in eine saugende ist bei der hohen Gesteintemperatur von 43 Grad C unter der bestehenden Wettereinrichtung, nicht möglich. Um jedoch die Rauchgase zu verringern, wurde die elektrische Zündung versucht, denn das Abbrennen von 40 m Zündschnur pro Angriff verursacht den meisten Rauch. Die elektrische Serienzündung verursachte jedoch in den trockenen Grubenbauen eine derartig verstärkte Staubentwicklung, daß davon wieder abgegangen werden mußte. Auch waren die Sprenggase von Gelatine Donarit allein viel lästiger und beißender in den Augen, als mit Vermischung des Rauches von der verbrannten Zündschnur. Es kann dies auch an dem verwendeten Donarit liegen (Kriegserzeugung).

 

Nach Aufbrauchen der 500 mm Wetterlutten mußten 3000 mm Wetterlutten eingebaut werden. Zuvor wurde in jedem Flügelort noch ein elektrischer