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Eine Informationsreihe des Böcksteiner Montanforschungszentrums Radhausberg

Geschichte des Gasteiner Goldbergbaus

Der Bau des Paselstollens (Radhausbergunterbaustollen bzw. Heilstollen)

Luttenventilator von 500 mm Durchmesser eingebaut, die 2 Elektriker waren aber derart mit andern Arbeiten belastet, daß der Anschluß bis heute noch nicht fertig gestellt werden konnte; Ein weiterer Vortrieb mit den im Betrieb befindlichen Einrichtungen ist unmöglich, weil die Temperatur in den Auslängenörtern nicht unter 34 Grad C zu bringen ist. Auch ist es unmöglich, wie ein geführter Versuch zeigte, den Mitteldruck-Ventilator bei 1000 m Stollenlänge an das im Betriebe befindliche Niederspannungskabel anzuschließen, weil der Spannungsabfall viel zu groß ist.

 

Es wurden deshalb mit Monatsschluß die Auslängörter eingestellt und Vorkehrungen getroffen, daß mit kommendem Monatsanfang wenigstens der Vortrieb des Paselstollen wieder belegt werden kann und um den großen Ventilator ehestens einbauen zu können, d.h. um eine genügende Wettergeschwindigkeit zu erreichen, die es ermöglicht, alle drei Betriebspunkte bei einer Höchsttemperatur von 28 Grad C zu belegen. In zwei Drittel, mit je 2 Mann, werden die Löcher für die Stützen für das neu zu verlegende Kabel im Gedinge gebohrt. Die Leistungen und der Verbrauch im Vortrieb waren gut, sie sind:

 

Arbeitstage                    24 1/3
Auffahrung pro Tag         5,055m
Ausschlag pro Angriff      0,904m

 

Leistung pro verfahrener Schicht im Gedinge vor Ort 0,238 m, einschließlich Gleis legen, Wassergraben, Förderung bis Halde und Stürzen der Hunte etc.

 

Schichten pro Meter                              4,200
Donaritverbrauch pro Meter                11,8 kg
Kapselverbrauch pro Meter                  23,1 Stück
Zündschnurverbrauch pro Meter          37,7 m
Durchschnittsverdienst pro Schicht      12,18  RM
Drittelführer pro Schicht                      14,64 RM bei einem Metergedinge von 65,-- 5,-- (für Arbeit in höherer Temperatur)

Der niedrigste Tagesausschlag war .......

und der höchste .........

Der Kompressor war 364 und der kleine Kompressor war 212 Stunden im Betrieb.

 

Stand der Belegschaft am Monatsschluß:

               15 Deutsche, davon 1 krank
               25 Polen, davon 1 krank, 4 Urlaub, 1 in Haft.
Summe:  40 Mann
                1   Aufseher.

 

NB: Der neue Steig vom Radhausberger Fahrweg zur Paselstollen-Berghalde wurde von den einheimischen, ständigen Straßenarbeitern in einigen Tagen soweit fertiggestellt, daß er begehbar ist.

 

Böckstein, den 3. Januar 1943

K. Zschocke