Eine Informationsreihe des Böcksteiner Montanforschungszentrums Radhausberg

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chen, dem zu erzielenden Reingewinn einen Nutzanteil von 10 % auszuwerfen und bittet nun auch diese Verfügung, die doch nur den Nutzen der Gewerkschaft selbst anstrebt, zu genehmigen

.                                 
Die Versammlung, welche schon lange das
                                   eifrige Wirken des hl. Verwalters aner-
                                   kennt, gibt mit Vergnügen sowohl zur
                                   Anstellung als auch zu den Bezügen des-
                                   selben und nicht minder zu den noch in
                                   Aussicht stehenden Tantiemen am Reingewinn
                                   ihre Zustimmung und bemerkt nur noch, daß
                                   von dem fixierten Jahreseinkommen per 1270
                                   fl. 800 fl. als wirklicher Gehalt und 470
                                   fl. als Funktions-Zulage angesehen und von
                                   nun an in Verrechnung gebracht werden
                                   sollen.

                                                      6.

Direktor Weibhauser erinnert, daß er nach Absatz 5 des letzten Gewerken-tags-Protokolls beauftragt wurde, zur leichteren Beförderung der Gezeuge vom Rathhhausberge nach Böckstein den Bau einer
Drahtseilbahn zu besorgen.Nachdem jedoch nicht nur er selbst, sondern auch ein großer Teil der übrigen Gewerken nachträglich zur Einsicht gekommen gekommen ist, daß die bis jetzt bekannten Systeme von Drahtseilbahnen teils für unsere Ortsverhältnissevöllig nicht verwendbar, oder doch mindestens unseren Anforderungen nur unvollkommen entsprechend bezeichnet werden mußten, so hat derselbe einverständlich der Direktion beschlossen, lieber von dem Baue vorläufig ganz abzugehen und dafür einem noch dringenderen Bedürfnisse die nötige Aufmerksamkeit zuzuwenden.

Die höchst mangelhafte Förderung der eroberten Gezeuge aus dem 1200 Klafter langen Hieronimusstollen, welche einen schwunghafteren Betrieb völlig außer den Bereich der Möglichkeit hinaus versetzte, hat schon lange den Wunsch wachgerufen, an den Bau einer ordentlichen Schienenbahn zu denken, welche nicht nur eine weit raschere, sondern auch ausgiebigere und für die Arbeiter selbst minder anstrengendere Ausförderung aus unserer tiefen Grube ermöglicht.

Die Direktion hat demnach nach reiflicher Überlegung aller Umstände und nach vorher eingeholter Zustimmung sämtlicher Salzburger Gewerken beschlossen, den
Bau einer Grubeneisenbahn mit Hochschienen Geleise, nachdem derselbe auch schon vom Herrn Verwalter Klingler schon vor seinem Dienstantritte als eine der ersten Lebensfragen für den Rathhausberg bezeichnet wurde, in Angriff zu nehmen.

In Anbetracht der gemachten Offert-Ausschreibung ist es der Direktion auch gelungen, das erforderliche Schienenmaterial zu wirklich sehr billigen Preisen zu erwerben und der umsichtigen Leitung des Baues selbst von Seite der Verwaltung ist es zu danken, daß die ganze Bahnverlage schon im vorigen Spätsommer fix und fertig gebracht wurde. Wie aus dem bei der heutigen Sitzung vorgetragenem Betriebsberichte entnommen wurde, belaufen sich die Gesamtkosten dieser Bahn, nämlich Material Ankauf, Transport und Anlagekosten auf 6333 fl. 10 kr. und es ist weiters zu bemerken, daß uns von Schienen noch eine Partie von 88 Stück für künftige Zwecke übrig blieb.Die Bahn ist wie gesagt schon seit vorigem Jahr fix und fertig und leistet so vorzügliche Dienste, daß es uns bei weitaus geringeren Förderkosten als früher gehabt, nun ganz leicht möglich ist, das 3 und 4 fache Quantum aus der Grube zu schaffen.

Als Beweis hierfür dient die heurige Ablieferung nach Böckstein, nur insbesonders der Umstand, daß heuer im 1. Quartal alleine nahe bei 10000 Kübel aus der Grube geschafft wurden, ohne daß man dadurch auch nur annäherungsweise der Grenze der Leistungsfähigkeit der Bahn nahe gekommen wäre.

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