|
Pochgänge zu schlagen, u. darauf die kostspieligen Sackzugauslagen zu riskieren, folglich bleibt doch nichts anderes übrig, als diese zweifelhaften Gezeuge in der Grube als Versatz zu verwenden, ohne dabei sicher zu sein, ob nicht das bessere auf solche Weise verworfen, und das Schlechtere nach Böckstein abgeführt wird. Um diesem vorzubeugen, scheint es daher sehr angezeigt, derartige Gezeuge, deren Eroberung sozusagen nichts mehr kostet, und also keine weiteren Auslagen als die Ausförderung aus der Grube, und die Zerkleinerung mit dem Steinbrecher erfordern, gleich oben am Berge dem projektierten Poch- und Waschwerke zu übergeben.
Bei dem Umstande als ferners in Böckstein unsere Maschinen in keinem Falle mehr als 40000 Kbl aufzuarbeiten vermögen, so wäre uns auch die Grenze gezeichnet, wie weit der Betrieb ausgedehnt werden kann, während durch die Aufstellung eines Poch- und Waschwerkes am Rathausberge selbst eine Jahreserzeugung von circa 60000 Kübel möglich erscheint.
Wenn noch berücksichtiget wird, daß aus dem am Rathausberge verarbeiteten Gezeuge das Mühlgold ausbringen stets schon binnen wenigen Wochen nach geschehener Eroberung in der Grube möglich ist, und daß ferners anstatt vielleicht 20000 Kübel Pochgänge, schließlich nur circa 500 Ztr Schliche mittels Sackzug zu abringen sind, wodurch also die Kosten des Sackzuges welche pro Kübel auf 11 x anzuschlagen sind, um ein riesiges verkleinert werden, so liegt es wohl klar auf der Hand, daß sich die projektierten Bauten von selbst empfehlen.
Direktor Weibhauser unterstützt auf das lebhafteste diese ausgesprochenen Ansichten u. sagt, daß er im Einverständnisse der Direktionsmitglieder u. nach erfolgter Zustimmung der in Salzburg wohnenden Gewerken, in der Voraussetzung der nachträglichen Genehmigung des heutigen Gewerkentages auch bereits jene Vorkehrungen getroffen habe, daß die Ausführung dieser Bauten noch im heurigen Sommer möglich ist, u. die neue Aufbereitung sohin schon mit Beginn des Frühjahres 1877 eröffnet werden könne. Zu diesem Behufe wurden nun schon die beim Werke in Böckstein angestellten Zimmerleute während des vergangenen Winters dazu verwendet, eine Menge der nötigen Vorarbeiten zu machen, u. wir sind nun bereits im gegenwärtigen Augenblicke in der Lage zu sagen, daß ein großer Theil der inneren Einrich-tung fertig ist, deren Erzeugung der Gesellschaft, außer dem Werte des Materiales, wirklich sehr wenig Kosten verursachte, da während des Winters keine separaten Arbeiter eingestellt waren, u. nur die Leistungsfähigkeit der eigenen Leute besser ausgenützt wurde.
Weiters wurde auch im gleichen Einverständnis mit der Direktion und den Salzburger Gewerken die Steinbrech-Maschine samt dem nötigen Vorgelege u. einigen anderen Maschinenteilen angekauft, u. es ist der Verwaltung auch gelungen, diese erst vor kurzem eingelangten Maschinen noch bei dem letzten Reste des Schnees auf den Rathhausberg zu schaffen.
Weibhauser stellt danach den Antrag, der Gewerkentag möge in Würdigung der dargelegten Gründe die gemachten Vorarbeiten u. den Ankauf der Maschinen genehmigen u. auch für den zum Baue der Poch- und Waschwerke selbst noch erforderlichen Kostenaufwand seine Zustimmung erteilen.Bezüglich des Steinbrechers wird nachträglich noch bemerkt, daß derselbe schon in einigen Wochen in Betrieb gesetzt werden wird.
Die vorgeschlagenen Bauten sowie die bereits getroffenen Vorkehrungen werden als nötig erkannt, u.der erforderliche Geldaufwand einstimmig genehmigt.
9.
Direktor Weibhauser berichtet, daß die beim Werk in Böckstein vorhandene Feuerspritze von so alter und schlechter Konstruktion sei, daß im Falle eines Brandunglückes das Werk bei der ziemlichen Entfernung von Badgastein völlig hilflos dastehe, u. glaubt, daß man ernstlich daran denken solle, durch die
|
|