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merräte seiner Oberösterreichischen Lande an, dem Christoff Weitmoser „umb seiner Erbarkhait und schicklichait, auch seiner getreuen diennst willen, die Er unns mit darstreckhung seines guets und vermugens unndertheniglich ertzaiget hat und noch ertzaigen thuet, den rats Titl schreiben und geben" zu lassen.
Bild 2
Christoff Weitmoser „Römisch Königlicher Majestäts Rat" verstarb am 2. Mai 1558, ein Jahr nachdem Bechius seine deutsche Übersetzung der „Duodecim libri de re metallica" mit der bekannten Dedication an Christoff Weitmoser im Druck hatte erscheinen lassen. Daraus nun einige Ausschnitte im Originaltext: „Nachdem ich aber nun dieses Werk mit Hilfe des Allmächtigen so, wie oben erwähnt, ausgeführt und vollendet und zuletzt bedacht habe, unter wessen Namen, Schutz und Schirm dieses Buch am besten in Druck ausgehen möchte, da ist der ehrbare und wohlgelehrte Hermann Pincier Hessus, der getreue Lehrer Eurer lieben Söhne, Johannes und Christoff Weitmoser, aus Freiburg im Breisgau zu mir nach Basel in alter Freundschaft gekommen. Ihm habe ich mein Vorhaben entdeckt und hierauf von ihm erfahren, daß Eure Herrlichkeit neben anderen wertvollen Gaben, mit denen sie von Gott begabt sind, Verständnis und Erfahrung auch im Bergbau haben, dazu Lust und Liebe, und sich wie gegen jedermann, so besonders gegen Bergleute und solche, die dem Bergstudium anhangen, außerordentlich freundlich und entgenkommend zeigen. Sollen sie doch auch, was noch viel rühmlicher ist, die lateinischen Bücher Agricolas samt anderen mit Verständis und Fleiß durchgelesen haben. Darum bin ich auf Hermann Pinciers und anderer Rat bestimmt worden, Eurer Herrlichkeit dieses Buch zuzueignen. Was aber für Fleiß darauf verwendet worden ist, wird Eure Herrlichkeit genug spüren, wenn sie mit dem Latein das Deutsche vergleicht. Allerdings bin ich in manchen Stücken mit dem Übersetzen nicht zufrieden. Das kommt von der Kürze der Zeit... Darum zweifle ich nicht, es wird dieses herrliche Werk Agricolas, das viel Zeit, große Kosten, viel Mühe und Arbeit verursacht hat, nicht allein Eurer Herrlichkeit, der es von hier in guter Meinung mitgeteilt und gewidmet worden ist, sondern auch allen anderen Bergleuten, die Lust und Liebe zum Bergbau erhöhen. Ich erwarte, daß Eure Herrlichkeit, wenn sie durch den Bergbau zu großem und ehrlichem Reichtum gelangen, darum dieses Buch desto lieber und angenehmer sein werde und sie diese meine Arbeit, die aus guter und wohlmeinender Absicht entstanden, gnädig und günstig annehmen und mich Eurer Herrlichkeit allzeit lassen in Gnaden befohlen sein, der zu dienen ich zu allen Zeiten ganz willig und geneigt bin. Der allmächtige Gott, der Berge und Täler, Klüfte und Gänge allen Menschen zum Nutzen erschaffen und mit schönen Bildungen veredelt hat und selber Silber und Erz zur Notdurfdt der Menschen wachsen läßt, wolle durch seine milde Güte und Barmherzigkeit Eurer Herrlichkeit Bergwerke in der Gastein und Rauris, in Schlemmingen, Bleiberg bei Villach in Kärnten und anderwärts in Gnaden segnen und Ihnen nach seinem göttlichen Willen täglich viel Erz bescheren und seinen Geist und seine Gnade Eurer Herrlichkeit mit allen Ihrigen und uns reichlich mitteilen.
Die Verbindung von Bechius zu Weitmoser lief über Freiburg im Breisgau. Dort war ein Freund des Bechius als Professor tätig, namens Hermann Pincier Hessus. Dieser Hessus hatte unter seinen Studenten zwei Gasteiner: Hand und Christoff, die beiden Söhne des großen Christoff Weitmoser, der, das kann man mit Sicherheit sagen, zu seiner Zeit der größte Goldproduzent Europas war. Obwohl nicht aktenmäßig belegbar, so spricht doch ein hohes Maß an Wahrscheinlichkeit dafür, daß die Weitmoser die Drucklegung der „Zwölf Bücher vom Bergbau" zur finanzierten, doch zumindest durch entsprechend hohe Zuwendungen mitfinanzierten.
Zum Abschluß bleibt nun noch die eingangs angekündigten Beziehungen Georg Agricolas zu Gastein-Rauris aufzuzeigen.
Die in der Fachliteratur seit Wilsdorf verbreitete opinio communis, daß Agri
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